Gestern habe ich mal wieder eine Doku auf Arte gesehen.
Ein Volk indianischer Ureinwohner kämpft in Kanada, nördlich von Manitoba, um sein Überleben. 1956 wurden die Sayisi Dene, ein Stamm der Amerikanischen "First Nation", von der kanadischen Regierung aus dem Land ihrer Ahnen vertrieben und in der Stadt Churchill zwangsangesiedelt - und das ohne jede Rücksicht auf ihre traditionelle Lebensweise. Der abrupte und von der Regierung aufgezwungene Verlust ihrer Lebensgrundlage hatte für die Sayisi Dene traumatische Folgen und erwies sich schon bald als ein völliger Fehlschlag: Die Sayisi Dene lebten in dieser vermeintlichen Modellgemeinde in Sperrholzhütten in einem Sumpfgebiet, ohne fließendes Wasser. 15 Jahre Gewalt, Hunger und Alkoholismus zerstörten die Gemeinschaft und dezimierten die Bevölkerung um ein Drittel.
Im Jahr 1971 beschlossen die Überlebenden, die Erde ihrer Ahnen zurückzuerobern. Seither lebt die gesamte Gemeinschaft in einer abgelegenen Stadt namens Tadoule Lake mit eigenem Straßennetz, Diensten und Infrastruktur, ist jedoch weiterhin stark betroffen von Problemen wie Arbeitslosigkeit, Drogen- und Alkoholmissbrauch. Diese Doku beschreibt den Kampf eines Volkes um seinen Platz in der kanadischen Gesellschaft und um sein eigenes Land, das für sein Überleben die wichtigste Voraussetzung darstellt.
Und das habe ich bei diesem Film auch zum ersten Mal richtig begriffen, wie wichtig es für ein gutes Leben ist, die Verbindung zum Land, welches uns umgibt, wieder herzustellen. Grade in unserer heutigen Zeit, auch wenn uns der Rückhalt, den ein Leben im Stamm für den einzelnen bedeuten kann, fehlt.
Wir können zwar nicht wieder Jäger und Sammler werden, das können diese Stammesleute auch nicht. Aber wir können uns trotzdem auf vielfältige Weise mit dem Land verbinden und verwurzeln. Ein wichtiger erster Schritt ist dazu, uns dessen wieder bewusst zu werden.
Ach ja, diese Doku wird am nächsten Donnerstag, 29.11. um 12.30 Uhr wiederholt.
Judith
Das Land und wir
Das Land und wir
"... und dann braucht man ja auch noch Zeit, um einfach nur vor sich hin zu schauen." (Astrid Lindgren)
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